25.04.2024
NAVI, BIG, GamerLegion, Eintracht Spandau – einige der erfolgreichsten und bekanntesten Teams schwören auf BACKFORCE und sitzen auf eigens für sie gestalteten Partner-Editionen.
Unsere BACKFORCE Partner-Editionen verkörpern den Style und die Identity der Teams und werden von uns und unseren Partnern in enger Zusammenarbeit gestaltet.
Wir haben mit unserem Grafikdesigner André darüber gesprochen, wie dieser Designprozess bei BACKFORCE genau aussieht.
Als Grafikdesigner bei BACKFORCE bin ich unter anderem zuständig für das Aussehen unserer Website backforce.gg, unsere Produktfotos, das Erstellen von Montage- und Bedienungsanleitungen, sowie Verpackungen. Ich gestalte Banner, Flyer, Anzeigen und Präsentationen. Manchmal unterstütze ich dich bei den Grafiken für unsere Social Media Posts.
Aus meiner Sicht gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Arten von Partner-Editionen. Einerseits arbeiten wir z.B. mit Influencern oder wohltätigen Projekten zusammen. Andererseits statten wir eSports-Teams und Clans mit Stühlen aus. Jedes Team hat ja seinen eigenen Style und wir sorgen gemeinsam dafür, dem Stuhl ein Aussehen zu geben, das zu ihnen passt. Die meisten Partner-Editionen kann man dann auch bei uns im Shop kaufen.
Wir arbeiten mit unseren Partnern eng zusammen, damit es eben nicht nur ein Lizenz-Stuhl wird, sondern wir am Ende sagen können: “Hey, da haben wir beide zu beigetragen und das finden wir toll.“ Es soll ja ein Stuhl dabei rauskommen, den alle gut finden. Wenn man dann im Meeting sitzt und ein Partner sagt, er ist „hyped“ auf den neuen Stuhl, dann haben wir unseren Job richtig gemacht. Und wenn der Partner eigene Ideen beisteuert oder andere Wünsche hat, hören wir ganz genau hin. Uns ist wirklich wichtig, dass eine Zusammenarbeit entsteht und ein Produkt dabei rauskommt, auf dem unsere Partner gerne sitzen. Etwas, das wir alle toll finden und die Fans und die Kunden, die das kaufen, hoffentlich auch.
Ja, sehr großen Einfluss, also im Prinzip 100 Prozent, denn am Ende sagen sie: „Ja, so machen wir das.“ Es ist ein Prozess, bei dem natürlich beide Seiten ihre Ideen und Wünsche einbringen. Zu manchen Ideen müssen wir leider auch nein sagen, weil wir sie so nicht umsetzen können, aber wir geben unser Möglichstes, um alle zufriedenzustellen.
Mit PCGH haben wir eine Partner-Edition, die wirklich komplett farblich auf sie zugeschnitten ist, nicht nur mit den bestickten Patches und ihrem Logo in der Brosche. Und dadurch, dass der Stuhl komplett in Blau gehalten ist, ist es wirklich eine Edition, die total heraussticht und ganz anders aussieht, als alle anderen Modelle in unserem Shop.
Das ist uns auch bei den anderen Partner-Editionen wichtig: Sie sollen sich von unserem Sortiment abheben und nicht zu ähnlich aussehen. Aus Produktmanagement-Sicht ist es natürlich effizienter, wenn alle Stühle sich möglichst ähneln, aber dann könnte man auch einfach den Standard-Stuhl hernehmen und das Logo auf die Kopfstütze sticken. Bei anderen Stuhl-Herstellern wäre das dann vielleicht auch in Ordnung so. Wir denken uns aber nie: „Ach, wir machen einfach ein Logo-Stick drauf und fertig...". Wir möchten jedes Mal einen Stuhl kreieren, den man sonst nicht bei uns bekommen kann.
Das kommt meistens von Stefan (Head of BACKFORCE), ob wir lieber einen BACKFORCE ONE oder V nehmen - oder beides: mit der Navi-Edition haben wir ein Beispiel, bei dem sich beide Editionen im Design sehr voneinander unterscheiden. Da haben wir uns die Mühe gemacht und für beide Stühle ein komplett eigenes Design entworfen. Beide Stühle bieten ja auch unterschiedliche Möglichkeiten. Manche Partner sagen auch von sich aus, dass sie beides machen möchten. Dann machen wir das meistens auch.
Richtig: Was zur Zielgruppe passt. Ich meine, es kommt bald eine Edition, von der ich noch nicht sprechen kann, aber bei diesem Stuhl hätte ganz bestimmt kein BACKFORCE V gepasst.
Brosche und Patches gleichen wir natürlich auch bei den Partner-Editionen an. Sie haben eigene Patches. Zum Beispiel das "Ha Ho He" bei der Hertha-Edition oder „EINS“ bei Eintracht Spandau. Außerdem haben sie eine eigene Folie in der Brosche, da wo bei den normalen Editionen das BACKFORCE-Logo steht. Das kann der Kunde aber theoretisch ja auch selber machen.
Darüber hinaus ist es vor allem die Art und die Farbe des Bezuges, der auf den Stuhl kommt. Es gibt Stoffe und Kunstleder mit unterschiedlichen Oberflächen. Beides können wir auch bedrucken lassen. Die Farbe der Nähte können wir natürlich auch beeinflussen. Zusätzlich gibt es bei den Partner-Editionen meistens noch einen Logostick auf der Kopfstütze. Das sind alles Dinge, die der Kunde nicht selbst bei uns im Shop individualisieren kann.
Wir achten darauf, dass die Stoffe zu unserem Anspruch passen, nachhaltig zu sein. Aus welchen Materialien sie hergestellt werden und wo sie herkommen. Beim BACKFORCE V ist das zum Beispiel ein recycelter Stoff aus Plastikflaschen, den wir für den Bezug benutzen. Dann müssen wir schauen, ob wir den Stoff auch in der richtigen Partner-Farbe bekommen können. Um die richtige Auswahl zu treffen gibt es Mappen mit Stoffproben der jeweiligen Farben, in denen man die Stoffe kaufen kann.
Meistens bekommt man vom Partner ein Design-Manual. Da steht dann alles drin, was man wissen muss, um einen Stuhl in ihrem Design zu entwerfen: die Farben, das Logo: was darf ich damit alles machen. Und dann schaut man sich an, wie man das in Stoff und Farbe auf einen Stuhl übertragen kann. Wir und der Partner sammeln erstmal unabhängig voneinander erste Ideen und Entwürfe. Dann setzt man sich zusammen und tauscht sich darüber aus. Das kommt aber auch immer ganz individuell auf den Partner an. Manchmal ist das Design Manual nur zwei Seiten lang, andere haben da wirklich dicke Bücher.
Bei Navi war es zum Beispiel so, dass sie sehr viel Wert auf das Design gelegt haben und die meisten Vorschläge von ihnen selbst kamen. Wir haben dann geschaut, ob und wie wir das umsetzen können.
Manchmal ist es aber auch so, dass nur wir Entwürfe machen und der Partner sagt dann: „Entwurf 5 gefällt uns sehr gut, so machen wir das.“
Es gibt natürlich immer auch den wirtschaftlichen Faktor. Der Stuhl darf ja nicht zu teuer werden, wenn wir ihn auch bei uns im Shop verkaufen wollen. Da gibt es dann Sachen, die sich nicht kostendeckend in Serie herstellen lassen, sondern nur Sinn für ein Einzelstück machen, das man z.B. für einen Influencer herstellt. Da kann man sich weiter aus dem Fenster lehnen und auch verrücktere Ideen verfolgen.
Dann gibt es das Problem, dass Stoffe, die in Frage kommen würden, nicht immer in den Farben verfügbar sind, die man braucht, weil für bestimmte Farben in der Möbelindustrie keine Nachfrage besteht.
“…und wenn es dann doch einen Stoff in dieser Farbe gibt, dann muss er unseren Nachhaltigkeitskriterien entsprechen.“
Ja, das gibt es durchaus immer mal wieder. NAVI hat in ihrer CI ein sehr grelles Zitronengelb. Ich mag ja gelb. Hab ich nichts dagegen. Aber Zitronengelbe Möbel sieht man eher selten. Und wenn es dann doch einen Stoff in dieser Farbe gibt, dann muss er unseren Nachhaltigkeitskriterien entsprechen.
Einen Stoff in der richtigen Farbe, der diese Kriterien erfüllt, gab es leider nicht zu kaufen. Da haben wir uns dazu entschlossen, den Stoff vom Hersteller speziell für uns einfärben zu lassen.
Und auf dem NAVI ONE ist die gelbe Linie, die an den Seiten des Stuhls zu sehen ist. Das ist ein Element aus der NAVI CI, das sie gerne auf dem Stuhl sehen wollten. Einen Stoff mit so einem Muster kann man leider auch nicht von der Stange kaufen. Am Ende haben wir das so gelöst, dass wir ein Endlosmuster erstellt haben, welches dann auf eine lange Stoffbahn gedruckt wird. Je nachdem, wo man den Stoff ausschneidet, ist ein anderer Teil dieses Musters zu sehen und jeder NAVI ONE sieht dadurch anders aus. Das finde ich auch sehr spannend.
Die NAVI-Editionen im Speziellen haben Details, die von den Standard-Editionen abweichen. Im Schulterbereich des ONE's gibt es z.B. statt des Diamanten Musters Quadrate.
Die Kopfstütze bei beiden NAVI-Editionen ist z.B. mit Klettverschluss-Flauschband überzogen, so dass man die Icon-Patches, die es im NAVIShop zu kaufen gibt, dort anbringen kann.
Theoretisch könnte jedes einzelne Stoff-Segment eine andere Farbe haben, ja.
Wir visualisieren das am Computer. Wir haben die einzelnen Stuhlmodelle und können alle Bereiche unterschiedlich einfärben oder mit anderen Stoff Texturen versehen. Ich bereite verschiedene Varianten vor, die wir dann präsentieren können. Die Möglichkeiten sind nicht grenzenlos, aber es gibt schon sehr viele Variationen. Im Endeffekt muss man auf die Balance der Farben achten und man kann im Voraus schon viel ausschließen, was keinen Sinn ergibt und nach nichts aussieht.
Man darf auf keinen Fall zu viel zeigen. Lieber drei Entwürfe, die sich ganz klar voneinander unterscheiden als 1000 ähnliche, die nur im Detail anders sind. Die Details kann man später noch festlegen, wenn die grobe Richtung vorgegeben ist. Viel entsteht auch erst, wenn man gemeinsam darüber spricht. Und dann kann man die Entwürfe frei miteinander kombinieren und es entsteht wieder etwas Neues.
Wie gesagt, das ist immer ein bisschen unterschiedlich. Manchmal machen nur wir die Entwürfe, manchmal der Partner. Da stellen wir dann unsere Vorlagen zur Verfügung, damit sie selbst kreativ werden können. Wenn die ersten Entwürfe fertig sind, sprechen wir intern nochmal durch: Was ergibt Sinn, was soll man vielleicht nicht machen. Man sieht ja nicht immer alle Möglichkeiten und Varianten, die es gibt und es gibt Sachen, an die man selbst noch gar nicht gedacht hat. Am besten ist es immer, wenn man das im Team bespricht. Was uns auch sehr wichtig ist, dass wir darauf achten, dass der Stuhl nicht zu ähnlich aussieht wie Stühle, die es schon gibt. Sei es nun unsere Standard-Stühle oder eine Partner-Edition.
Dann schicken wir die Entwürfe an den Partner oder präsentieren sie am besten gleich live, da bekommt man die erste Reaktion gleich ungefiltert mit. Zum Beispiel sind wir zu BIG ins Büro gefahren. Das war praktisch, weil sie auch in Berlin sind. Da kann man vorbeischauen, sich in den Konferenzraum setzen und mit allen Beteiligten die Designs am Beamer präsentieren. BIG hatte auch eigene Entwürfe gemacht und dann haben wir geguckt, was ist eigentlich ähnlich, was sehen wir genauso, wo sind die Unterschiede, was würde besser passen. Wenn der Partner jetzt hier nicht in der Gegend ist, dann macht man das halt über eine Videokonferenz.
Dann zeigen wir die Entwürfe und ich sage etwas dazu. Warum sieht das so aus - Warum nicht anders? Womit haben wir bisher schlechte Erfahrungen gemacht usw. Was wir zum Beispiel nie machen, ist, die Sitzfläche mit weißem Stoff oder weißem Kunstleder beziehen, weil das einfach sehr anfällig für Verschmutzungen ist
Wenn diese erste Phase abgeschlossen ist, dann hat man das Feedback des Partners und weiß in welcher Richtung es geht.
Ja, das muss man eigentlich immer machen. Ganz selten ist bei der ersten Präsentation schon der richtige Stuhl dabei, obwohl das auch schon vorgekommen ist.
Bei Interstuhl vor Ort haben wir eigentlich von allen Stoffen, die wir generell nutzen, Proben. Sollte das mal nicht so sein, dann schaut man erstmal online. Was gibt es da? Und dann kann man auch Farbmuster bestellen, bevor man sich auf etwas festlegt. Man muss sich so etwas immer live ansehen und darf sich nie auf die Darstellung auf dem Bildschirm verlassen. Da gibt es schon mal große Unterschiede. Manchmal ist es ein bisschen schwierig, wenn man hier in Berlin sitzt und in Baden-Württemberg die Stoffe liegen, dann kann ich mich aber auf die kundigen Augen der Kollegen vor Ort verlassen. Wenn sie sagen, es passt, dann ist das auch so.
Also man hat sicher immer einen eigenen Favoriten und manchmal versteht man die Welt nicht mehr, wenn es in eine ganz andere Richtung geht. Aber ehrlich gesagt bin ich sehr zufrieden, wenn der Partner den Stuhl richtig schön findet und er bei der Community gut ankommt.
Ganz allgemein gesagt ist es immer schwierig, wenn man nicht viel hat, mit dem man arbeiten kann. Also, wenn z.B. die Farben eines Partners nur schwarz und weiß sind. Oder wenn es eine Farbe ist, die wir schon hatten und man denkt, das hat man schon optimal gelöst. Da dann etwas gleich Gutes zu finden ist manchmal nicht so einfach.
Ja … Das Aussuchen der passenden Farbschattierung ist manchmal schwierig. Wenn man ein passendes Garn zu einem Stoff finden muss, der genau zwischen zwei Farbtönen liegt und du dich für eines von beiden entscheiden musst. Da sitze ich manchmal lange dran und wenn ich mich für einen Ton entschieden habe, dann passt am nächsten Tag der andere wieder besser.
Was am schönsten ist, aber gleichzeitig auch furchtbar, wenn der Stuhl zum ersten Mal in echt vor einem steht. Wenn er dann so aussieht, wie man ihn sich vorgestellt hat. Das macht Spaß. Wenn man sagt, okay, es hat funktioniert, was wir uns da ausgedacht haben. Hätte ja auch nach hinten losgehen können. Wenn alles passt und man am Ende ein reales Produkt hat aus den ganzen digitalen Daten, die man da erzeugt hat und was man monatelang besprochen hat. Vom ersten Entwurf bis zum fertigen Stuhl vergeht ja einige Zeit. Und dann sitzen die Leute drauf. Wir haben Stühle zum Fotografieren da und ich sehe sie zum ersten Mal in echt. Das ist eigentlich am besten.